"Schwalben.Nester"

Heft 11
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Jeanne d` Arc im Schrebergarten
mail von Ines Binnemann
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Liebe Silke, ich konnte in diesem Frühjahr 2020 noch keine Schwalben entdecken.
Meist fliegen sie in Schwärmen etwa ab Mitte Mai durch unsere Häuserflucht. Aber ich hatte ein trauriges Erlebnis mit Elstern, welches ich gern erzählen möchte. Sie tragen wohl zurecht den Namen „diebische“ Elstern. Auf Grund von Corona bin ich nun täglich im Garten und mit Freude konnte ich sehen, wie ein Amselpaar im Wacholder brütet.
Zu gern hätte ich gewusst, wieviele Eier im Nest liegen. Aber ... man darf ja nicht so nah ran. Tage später beobachtete ich, dass Paul und Paula, so hatte ich die Amseleltern getauft, begannen zu füttern. Eine Meisterleistung! Unaufhörlich flogen sie hin und her um ihre Jungen zu versorgen. Ich grub nun täglich mein Kartoffelfeld um, damit sie Regenwürmer finden konnten. Schon nach wenigen Tagen sah ich, wie die Jungen ihre Hälse reckten, gelbe fordernde Schnabeltrichter. Jeder wollte der erste sein, der einen Happen abbekommen sollte. Es reckten sich erst zwei, dann drei, dann 4 Hälschen. Vor lauter Beobachtung auf meinem Posten kam ich kaum noch 
zu meiner Gartenarbeit! Amseln sind saubere Vögel, sie nehmen den Kot ihrer Jungen mit aus dem Nest. So eine gute Koordination! Doch, so nach 7 Tagen hörte ich ein tüchtiges Spektakel – Elstern versuchten das Nest zu plündern. Weg von meinen Amseln! Ich bin flugs mit einem Stock bewaffnet hin und verscheuchte die Elster. Tapfer verteidigten die Amseleltern ihr Nest. Eine Amsel flog einer Elster hinterher. Ich unterbrach meine Arbeit, positionierte meinen Stuhl in der Nähe des Nestes, „wehrhaft“ mit einem unter Druck stehenden Gartenschlauch, und wartete auf einen erneuten Angriff der Elstern. Aber sie beobachteten mich argwöhnisch geraume Zeit vom Kirschbaum aus. Da richtete ich den Wasserstrahl auf sie. Treffer! Weg waren sie. Ich nahm meine Arbeit wieder auf, immer mit einem Blick in Richtung Amselnest. Beunruhigt verließ ich abends den Garten … 
Da sah ich am nächsten Tag, das Nest war geplündert. Keine Paula, kein Paul waren zu sehen. Ich war traurig, 4 Kinder verloren zu haben. Aber laut Vogelliteratur brüten Amseln mehrmals im Jahr. Und so hoffte ich, doch noch zu meinem Nachwuchs zu kommen.  

 


Natürlich darf die berühmteste "Schwalben-Fahrerin" - Agnes Kraus nicht fehlen - auch, wenn sie selbst nie frei damit gefahren ist ...


Und auch der FamilienHof "Schwalbennest" - der, fast an gleicher Stelle, an die ehemalige Gaststätte erinnert, gehört zum Heft.